Das Fahren mit Pferden hat eine lange Tradition. Früher stand das Arbeiten mit Pferden im Vordergrund. Ob am landwirtschaftlichen Gerät wie Pflug, Egge, Wagen oder bei der Waldarbeit.
Bis weit in die1950er Jahre war es das normalste der Welt, Pferde in der Landwirtschaft einzusetzen. Im Bayerischen war es bei größeren Ökonomen üblich, mit einem Gäuwagen, angetan mit der besten Sonntagstracht, zum Gottesdienst zu fahren.
Auch bei uns war es normal, dass der Herr Doktor mit Kutsche und Fahrer seine Patienten besuchte, ein Gespann den Speditionsbetrieb erledigte oder die Brauerei mit Hilfe der eigenen Pferde Bier auslieferte.
Spätestens Ende der 1950er Jahre war es vorbei mit der Pferdeherrlichkeit.
Oft waren die letzten Pferde, die man in den Gemeinden sah, die Pferde vor dem Leichenwagen, bevor auch sie von der Motorisierung eingeholt wurden. Ab und an sah man noch Gespanne großer Brauereien, vornehmlich bei Festumzügen. Das Anspannen von Pferden wurde ein Hobby von einigen „Spinnern“ und Traditionalisten.
Erst in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, mit der Entdeckung des Pferdes als Freizeitpartner, hat auch das Fahren mit Pferden wieder an Bedeutung gewonnen.